Aufgrund der Diskussionen, Nachrichten und Beiträge möchten wir eine Stellungnahme zum Bild-Zeitung Artikel vom 5. Januar abgeben. Wir waren bestrebt, eine Lösung mit der Tierhalterin herbeizuführen und haben bewusst auf eine Darstellung der Haltungssituation verzichtet auch um die Privatsphäre der Halterin zu schützen. Nachdem durch den Artikel nun Zweifel an unserem Bestreben, eine Lösung für Mensch und Tier zu finden, entstanden sind und zur Erklärung unserer Motivation, müssen wir nun Details schildern, die wir lieber mit der Halterin direkt besprochen hätten.
Der Tierschutzverein Reutlingen hat sich zur Aufgabe gesetzt, aktiv Tiere zu schützen.
Gem. § 2 Tierschutzgesetz muss der Tierhalter das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen.
Leider ist artgerechte Haltung alles andere als das was wir vorgefunden haben. Die Tiere waren alle in separaten Käfigen. Alle Käfige waren verdreckt und voller Kot, kein Wasser und Futter war vorhanden. Die Vögeln hatten keine Freiflugmöglichkeit und es gab keine Beschäftigungsmöglichkeiten in den viel zu kleinen Käfigen. Lediglich 1 Sitzstange pro Käfig stand den Vögeln zur
Verfügung. Alle Vögel lebten in Einzelhaltung ohne jeweils einem Artgenossen, ein Graupapapei lag bereits tot am Boden – er war verhungert, unsere Tierärztin hatte ihn untersucht. Alle Vögel sind Rupfer und zeigen allesamt Verhaltensauffälligkeiten. Durch die engen Käfige sind bei allen3 Vögeln die Schwanzfedern beschädigt.
Keines der Tiere hatte Futter, die Polizei hatte an dem Tag der Abholung den Tieren Wasser und Futter angeboten, dass sie gierig aufnahmen! Dieser Zustand kann nicht von einem Tag kommen an dem die Tiere unversorgt waren.
Die Vögel sind trotz unklarer Eigentumssituation bereits im Internet, weil es mit erheblichen Problemen verbunden ist einen geeigneten Platz für die Tiere zu finden. Aus diesem Grunde wurden sie bereits vorgestellt um mögliche Interessenten für den Fall dass die Situation sich klärt, zu finden. Dies erfolgte im wohlverstandenen Interesse der Tiere. Hierfür entstehen Verwahrkosten, die in Anlehnung an unsere Selbstkosten kalkuliert sind. So wird beispielsweise eine Gruppenunterbringung von Vögeln günstiger abgerechnet als wie im vorliegenden Fall notwendig, eine Einzelunterbringung in 3 Zwingern, die dem Tierheim nun nicht mehr zur Verfügung stehen.
Der Frau wurde angeboten sich im Tierheim zu melden um die Sache vor Ort zu klären, sie selbst hatte sich erst lang nach ihrem
Krankenhausaufenthalt bei uns gemeldet. Unser Angebot sich bei uns zu melden hatte sie nicht angenommen.