Mit der Adventszeit beginnt die Zeit der Besinnung und des Schenkens.
Es ist aber nicht mehr nur eine wunderschöne Sitte zu schenken: Gerade in dieser Zeit werden auch Tiere als Geschenk missbraucht.

Kinderwünsche können offensichtlich gerade zu Weihnachten nur schwer übergangen werden. Und so sind sie dann unter dem Weihnachtsbaum zu finden: Hunde, Katzen, Hasen, Hamster, Vögel, Meerschweinchen und viele andere Tierarten.

Vor Anschaffung der „Geschenke“ wird jedoch oft vergessen, die wichtigsten Fragen zu klären:

Welches Tier passt zu mir?
Welches Tier kann ich bei meinen gegebenen Wohnverhältnissen aufnehmen?
Gestattet der Vermieter eine Tierhaltung?
Hunde, Katzen und manche Kleintiere können über 15 Jahre alt werden! Sind diese Jahre für uns überschaubar, so dass wir stets gut für das Tier sorgen können?
Habe ich genügend Zeit und Geduld, mich mit dem Tier ausreichend zu beschäftigen?
Sind alle Familienmitglieder mit dem Tier als Hausgenosse einverstanden?
Habe ich genügend Geduld und Toleranz, wenn mein Tier, vor allem als junges Tier, Unordnung verursacht oder Beschädigungen anrichtet?
Haben wir uns über die Anforderungen des Tieres bezüglich Pflege, Verhalten usw. ausführlich informiert?
Ist jeder in der Familie bereit, ein krankes Tier zu pflegen, auch wenn sich die Krankheit länger hinzieht und von unangenehmen Nebenerscheinungen, wie Erbrechen oder Durchfall, begleitet ist?
Bringe ich das Geld für die notwendige ärztliche Versorgung auf, für Schutzimpfungen, Hundesteuer, Haftpflichtversicherung?
Ist die Unterbringung im Urlaub geregelt, wenn das Tier nicht mitgenommen werden kann?


Bei Hunden:

Bin ich oder ein anderes Familienmitglied bereit, dem arteigenen Bewegungsbedürfnis, auch bei Regen, Wind, Schnee und Eis, mehr als nur ein „kurzes Gassigehen“ anzubieten?

Wenn nur eine dieser Fragen nicht zufriedenstellend beantwortet werden kann, ist es besser, auf die Anschaffung eines Tieres solange zu verzichten, bis alle Voraussetzungen erfüllt sind!

Kurz nach den Feiertagen werden die Tierheime wieder „überschwemmt“ mit Hunden, Katzen, Hasen, Meerschweinchen, Hamstern, Vögeln, Ratten und vielem mehr.

Wenn wieder der Alltag einkehrt, kommen die Probleme:
„Wer versorgt das Tier, wenn alle bei der Arbeit sind? Der Hund ist noch nicht stubenrein und kann nicht viele Stunden alleine bleiben! Die Katze will raus und zerkratzt die Türen! Der Hamster will tagsüber schlafen und ist nachts aktiv; doch dann stört er den Schlaf der Kinder! Die Zierratten haben Nachwuchs bekommen, weil man versehentlich ein Pärchen gekauft hat und das männliche Tier nicht kastriert ist usw.
Deshalb: Verschenken Sie zunächst Bücher über Tiere allgemein oder über die eventuell mögliche Tierart! Das Tier sollte erst dann hinzukommen, nachdem zuvor alle oben gestellten Fragen positiv geklärt und alle Beteiligten gut informiert sind.
Und natürlich nur aus dem Tierheim!