Wenn sich jemand mit dem Gedanken trägt, einen Hund anzuschaffen, kommt meist auch die Überlegung, ob man nicht einfach mal ganz unverbindlich durch ein Tierheim schlendern sollte, um sich auch dort die Hunde anzuschauen.
Und manchmal passiert dann Flgendes: Man sieht so einen netten Kerl in seiner Unterkunft sitzen, seine großen Augen schauen einen hilfesuchend an und es ist um einen geschehen. Dieser Hund soll es sein und kein anderer! Bei einem Gespräch mit den Hundepflegern erfährt man dann, sofern etwas darüber bekannt ist, die Vorgeschichte des Hundes und man kann entscheiden, ob der Hund zu einem passt oder nicht. Wenn dann noch die „äusseren“ Umstände in Ordnung sind, steht dem neuen Hundeglück eigentlich nichts mehr im Wege.
Was ist jedoch, wenn der Hund ein Fundtier ist und niemand genau weiß, wie der Hund aufgewachsen ist und wie er bisher gelebt hat? Kompetente Hundepfleger können in so einem Fall nach einer gewissen Zeit den Charakter des Hundes einschätzen und Ihnen auch Tipps und Ratschläge geben. Dies soll lediglich eine Hilfestellung sein und darf keinesfalls als Bevormundung missverstanden werden.
Die Erfahrung zeigt: Je gründlicher die Vorbereitungszeit (Gespräche mit den Hundepflegern, lange Spaziergänge mit dem Hund, evtl. ein „Ganztages-Test“ zu Hause), desto weniger Probleme treten hinterher auf. Es ist ganz normal, dass der Hund nach ca. 2-3 Wochen austestet, welchen Rang er innerhalb der neuen Familie einnimmt. Wenn man einen Hund neu übernimmt, sollte man sich deshalb gleich zu Anfang überlegen: Was will/kann ich meinem Hund, auch in Zukunft, erlauben und was nicht (z.B. darf mein Hund aufs Sofa, ins Schlafzimmer usw.).

Was man beachten sollte
Wichtig ist: Regeln, die man einmal aufgestellt hat, sollte man auch konsequent einhalten. Ständiges Hin und Her verwirrt den Hund nur und untergräbt eine gute Erziehung. Ein zweiter, fast noch wichtigerer Faktor ist Zeit und Geduld. Man kann nicht erwarten, dass alles gleich reibungslos abläuft, da sich Mensch und Hund mit den jeweiligen Gewohnheiten und Ansprüchen erst zusammenfinden und aneinander gewöhnen müssen. Wenn etwas nicht gleich so klappt, wie man sich das vorgestellt hat, nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Jeder verdient eine 2. (oder auch 3.) Chance. Erfolge stellen sich schnell ein, man darf nur nichts überstürzen. Lieber in kleinen Schritten an etwas herantasten, damit Mensch und Hund nicht überfordert werden.
Für jeden Hund (ja, für jedes Tier) – nicht nur für solche aus einem Tierheim – und gleichgültig ob jung oder alt: am Anfang steht immer eine Eingewöhnungszeit, die viel Arbeit erfordert. Wenn man sich dies bewusst macht und zu Herzen nimmt, wird Ihr Hund aus dem Tierheim ein dankbares und anhängliches Familienmitglied, das Ihnen viel Freude bereitet.